Bioidentische Hormone und Hormonersatztherapie

„Hormone beeinflussen das Wachstum von Organen, Geweben und Zellen sowie Blutbildung, Immunfunktion, Kreislauffunktion, Vitalität und auch die Sexualität“ Marianne Krug 

Ich wäre nicht an psychosomatischen Zusammenhängen interessierte Ärztin, würde ich mich zugleich mit der psychischen nicht auch mit der somatischen Seite des Wohlbefindens beschäftigen. Das eine ist ohne das andere nicht zu haben. Durch eigene Erfahrungen und viele Gespräche mit Frauen bin ich auf das immer aktueller werdende Thema „bioidentische Hormone“ gestoßen. Was ist darunter zu verstehen und wozu sind sie nützlich? Hormone sind körpereigene Substanzen, die wesentliche Stoffwechselprozesse im menschlichen Körper steuern. Schilddrüse, Nebennieren, Eierstöcke, Gebärmutter, Muskeln, Gelenke, Haut, Haare bilden Hormone und sind von ihnen abhängig. Unser Körper ist auf ein Gleichgewicht aller Hormone angewiesen. Die bekanntesten von ihnen sind Estradiol, Progesteron, Testosteron, Insulin, T3 und T4. Dazu kommen Pregnenolon, DHEA und weitere….

Hormonelle Schwankungen können ein Leben lang auftreten, besonders ausgeprägt sind sie in der Pubertät und, nicht nur für Frauen, in den späteren Lebensjahren, den sogenannten Wechseljahren. Die Produktion der Hormone ist stark stressabhängig, was einige somatische Symptome in schwierigen Lebensphasen bedingen und erklären kann. Die sogenannte Stressachse, eine Verbindung von Hypothalamus, Hypophyse und Nebennierenrinde, in der durch Stress eine negative Rückkoppelung entsteht, ist durch die Bildung von u.a. Cortisol dafür verantwortlich. Durch komplexe Zusammenhänge mit der Produktion der „Sexualhormone“ folgt daraus auch hier ein Ungleichgewicht. Besonders ausgeprägt sind die hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren durch die verminderte Hormonproduktion. Dadurch entstehen unterschiedlichste Symptome, wie Hitzewallungen, Schlafstörungen,.... aber auch chronische Schmerzen, Autoimunerkrankungen.... werden begünstigt. In Folge erhöht sich das Risiko für Alterserkrankungen. Ein Hormonmangel besteht auch ohne die entsprechenden Wechseljahrsbeschwerden. Alle Hormonwerte lassen sich im Labor bestimmen und es besteht heutzutage die Möglichkeit, fehlende Hormone in Form bioidentischer Hormone zu substituieren. Bioidentische, auch humanidentische Hormone genannt, sind den körpereigenen Hormonen baugleiche synthetisch hergestellte Hormone. Sie haben ein deutlich niedrigeres Risikoprofil als chemisch produzierte hormonähnliche Medikamente, die früher zur Hormonersatztherapie eingesetzt wurden. Zum Beispiel sind 17beta-Estradiol und Progesteron bioidentische Hormone, kunjugiertes Östrogen und Gestagene im Gegensatz dazu chemische Substanzen.

Sollte Ihr Interesse geweckt sein oder haben Sie den Eindruck, Ihre gesundheitliche Situation könnte im Zusammenhang mit hormonellen Veränderungen stehen, kann ich Sie gern ausführlicher beraten.